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Frettchen als Heimtier: Darauf kommt es an

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Sie sind quirlig, lustig und überzeugen jeden Tierfreund mit ihren putzigen Knopfaugen. Frettchen, die im Laufe der Jahre aus Züchtungen des wilden Iltis entstanden sind, entwickeln sich zunehmend zu beliebten Haustieren. Das sollte jedoch nicht über die Tatsache hinwegtäuschen, dass es sich bei Frettchen keinesfalls um genügsame und unkomplizierte Zeitgenossen handelt. Wer sich ein Frettchen ins Haus holt, muss in Sachen Ernährung, Beschäftigung und auch Haltung so einige Dinge wissen.

Ernährung: Frettchen brauchen Fleisch

Die kleinen Raubtiere brauchen eine möglichst artgerechte Ernährung. Der wohl wichtigste Bestandteil dieser Ernährung ist Fleisch. Das Speiseangebot, das der Halter für sein Frettchen bereithält, sollte zu etwa achtzig Prozent aus frischem Fleisch bestehen. Hier lieben Frettchen rohes Huhn, Rinderherz oder auch Lamm. Bei Schweinefleisch ist Vorsicht geboten, denn es kann zu einer Infektion mit dem Aujeszky-Virus führen. Diese Krankheit ist für Frettchen lebensbedrohlich, weswegen Schweinefleisch – wenn überhaupt – stets gekocht angeboten werden muss.

Ergänzt werden können die Fleischmahlzeiten durch frisches Gemüse wie Gurke oder auch Möhre verschmähen die lustigen Nager in der Regel nicht. Wer seinem Frettchen zusätzlich etwas Gutes tun möchte, kann ihnen auch hochwertiges Nassfutter für Katzen anbieten. Als sinnvoll erweist sich auch Trockenfutter, das auf die körperlichen Bedürfnisse der Frettchen ausgelegt ist.

Frettchen reicht es nicht, nur einmal am Tag gefüttert zu werden. Da sie über einen recht kurzen Darm verfügen, haben sie ihre Mahlzeiten blitzschnell verdaut und spätestens drei Stunden nach dem Essen knurrt der Frettchenmagen wieder. Daher sollten sie mindestens drei Mal täglich gefüttert werden. Süßes ist hier streng verboten, denn Trockenfrüchte, Bananen, Gummibärchen oder auch Schokolade schaden den kleinen Raubtieren. Damit es den putzigen Fellnasen stets gut geht, sollte außerdem stets ausreichend frisches Wasser bereitstehen.

Haltung: Kein Käfig ist groß genug

Wer glaubt, dass Frettchen in einem handelsüblichen Käfig gehalten werden können, irrt gewaltig. Schon für Kaninchen, Meerschweinchen und Ratten sind die üblicherweise erhältlichen Käfige oftmals zu klein. Vom Gedanken an eine platzsparende Haltung sollten künftige Frettchenhalter daher direkt Abschied nehmen. Die kleinen Tiere sind extrem bewegungsfreudig und brauchen eine abwechslungsreiche Umgebung, in der sie sich so richtig austoben können.

Das gelingt beispielsweise, wenn die Frettchen frei in der Wohnung gehalten werden. Das jedoch ist mit einem großen Aufwand verbunden, denn Ritzen, Spalten, Fenster und Kabel müssen vor dem Einzug der Frettchen gesichert werden. Auch zerbrechliche Dekoaccessoires und giftige Pflanzen sind in einem Frettchenhaushalt nicht gern gesehen. Bei ungiftigen Pflanzen sollten Halter außerdem die Blumentöpfe extra schützen, da sich Frettchen sonst ihren ganz eigenen Buddelkasten anlegen. Auch die Stubenreinheit ist bei wohnungslebenden Frettchen ein brisantes Thema. Während sich manche Exemplare an eine Katzentoilette gewöhnen lassen, nutzen wiederum andere ihre ganz eigenen Stellen in der Wohnung zum Absetzen von Kot und Urin. Je jünger das Frettchen ist, desto größer ist die Wahrscheinlichkeit, dass es sich doch noch von einer Katzentoilette überzeugen lässt.

Als Alternative zur Haltung von Frettchen in der gesamten Wohnung kann den Tieren auch ein einzelner Raum zur Verfügung gestellt werden. Hier sollte die gesamte Einrichtung den Bedürfnissen der kleinen Clowns entsprechen. Allgemein gilt, dass zwei Frettchen in einem Raum etwa 15 Quadratmeter Fläche brauchen, um wirklich glücklich zu sein.

Sollen Frettchen in einem Gehege gehalten werden, so brauchen zwei Tiere hier mindestens vier Quadratmeter Fläche und täglich mindestens drei Stunden Auslauf. Innerhalb des Geheges sollte es außerdem genügend Möglichkeiten zum Klettern, Spielen und Verstecken geben. Eine extra Ecke zum Fressen und eine als Toilette dürfen ebenfalls nicht fehlen. Außerdem sollte das Gehege über mehrere Ebenen verfügen.

Bei der Auswahl des Quartiers für die Frettchen sollte man den speziellen Eigengeruch der Tiere nicht außer Acht lassen. Vor allem in der Ranzzeit ist dieser noch intensiver, besonders bei Rüden. Die Stinkdrüsen werden allerdings nur zur Verteidigung oder bei starken Stresssituationen eingesetzt.

Beschäftigung: Frettchen sind anspruchsvoll

„Da bist du ja schon wieder!“, dürfte einer der Sätze sein, die Frettchenhaltern häufig über die Lippen kommen. Die spielfreudigen Fellknäuel brauchen trotz ihres vergleichsweise hohen Schlafbedarfs eine sinnvolle und artgerechte Beschäftigung. Hierzu gehört auch, dass Frettchen niemals alleine gehalten werden sollten. Es heißt häufig, dass einzelne Frettchen zutraulicher sind. Das jedoch stimmt nicht, denn auch eine kleine Frettchengruppe wird ihren Menschen zu schätzen wissen.

Besonders aktiv sind Frettchen in der Dämmerung. Aber auch am Tag sind die kleinen Gefährten häufiger wach und nutzen diese Phase für intensives Spiel und Entdeckungstouren. Zutrauliche und gut sozialisierte Frettchen werden ihren Halter ganz bewusst zum Spielen auffordern und seine Aufmerksamkeit in Anspruch nehmen. Hier kommt der wohl spaßigste Teil im Leben eines Frettchenhalters zur Sprache, denn mit Frettchen ist praktisch alles möglich. Vom wilden Toben über lustige Fangspiele bis hin zu Jagdspielen mit Katzenangeln und Bällchen wird es mit Frettchen im Haus sicher niemals langweilig.

Ob die eigenen Frettchen auch Spaziergänge im Freien machen dürfen, können Besitzer selbst entscheiden. Es gibt spezielle Frettchengeschirre mit Leine, die bei Entdeckungstouren rund um das Haus unbedingt angelegt werden müssen. Dann genügt es in der Regel, eine Runde im Garten zu spazieren, denn lange und ausgedehnte Touren machen Frettchen nicht viel Spaß. Außerdem sollte mit Frettchen nicht dort spaziert werden, so viel los ist, denn große Menschenansammlungen brauchen die kleinen Pelztiere nicht zu ihrem Glück. Wer mit Frettchen spazieren gehen möchte, sollte damit warten, bis die Tiere etwa ein halbes Jahr alt sind.

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